Richtig schleudern – welche Drehzahl ist die richtige?

Wer von uns kennt es nicht? Die Wäsche stapelt sich bis zur Decke und wir haben keine Ahnung, welche Drehzahl beim Schleudern die richtige ist. Doch keine Sorge, ich habe hier ein paar Tipps für euch, wie ihr die passende Drehzahl für eure Wäsche findet und dabei auch noch Geld spart. Von der Baumwoll- bis zur Wolle-Wäsche, ich werde euch alles erklären.

Warum gibt es unterschiedliche Drehzahlen?

Die Drehzahl beim Schleudern ist entscheidend für die Trocknungszeit und die Faltenbildung eurer Wäsche. Auch der Energieverbrauch wird durch die Wahl der richtigen Drehzahl beeinflusst. Deshalb gibt es je nach Stoffart und Verschmutzungsgrad unterschiedliche Drehzahlen, die für optimale Ergebnisse sorgen sollen.

Wie finde ich die richtige Drehzahl?

Auf dem Etikett von Kleidungsstücken findest du Hinweise, welche Drehzahl du für den Schleudergang wählen solltest. Folgendes solltest du beachten:

  1. Symbole für das Waschen: Das Waschsymbol ist normalerweise ein Waschzuber. Die Zahl im Zuber gibt die maximale Waschtemperatur an. Wenn es um das Schleudern geht, sind zusätzliche Markierungen wichtig.
  2. Schleudersymbol: Ein einfacher Strich unter dem Waschzuber bedeutet, dass ein Schonwaschgang mit reduzierter Schleuderzahl empfohlen wird. Zwei Striche bedeuten sehr schonendes Waschen mit weiter reduzierter Schleuderzahl.
  3. Kein spezifisches Schleudersymbol: Wenn das Etikett kein spezifisches Symbol oder keine Anweisung für das Schleudern enthält, kannst du davon ausgehen, dass die normale Schleuderzahl für den jeweiligen Stofftyp angemessen ist.

Drehzahlen für verschiedene Materialien

Baumwoll- und Leinen-Wäsche

In der Regel benötigt Baumwoll- und Leinen-Wäsche eine höhere Schleuderdrehzahl als andere Stoffe, da beide Materialien Wasser besser aufnehmen und dadurch schwerer werden. Bei 1400 Umdrehungen pro Minute trocknet die Wäsche am schnellsten und spart auch Energie. Wenn man allerdings empfindlichere Kleidungsstücke, wie Blusen oder Hemden reinigt, sollte man die Drehzahl auf 1000 Umdrehungen pro Minute reduzieren.

Mischgewebe

Mischgewebe ist eine Kombination aus Polyester, Baumwolle, Viskose oder anderen synthetischen Materialen. Hier solltet ihr im Allgemeinen eine geringere Schleuderdrehzahl von 800 bis 1200 Umdrehungen pro Minute wählen. Denn diese Materialien sind empfindlicher und können bei einer zu hohen Drehzahl ausleiern oder sich verformen.

Wolle

Wolle ist das empfindlichste aller Materialien und sollte niemals zu hoch geschleudert werden. Hier empfiehlt sich eine maximale Drehzahl von 800 Umdrehungen pro Minute, da Wolle leicht verfilzt und dadurch schnell seine Form verliert. Viele Waschmaschinen haben auch eine spezielle Wollwäsche-Funktion, die das schonende Waschen noch leichter macht und optimal geeignet ist für Kashmirkleidung.

Seide

Seide ist von Natur aus sehr empfindlich und benötigt ebenfalls eine niedrige Schleuderdrehzahl. Bis zu 600 Umdrehungen pro Minute sind hier ideal, um den Stoff nicht zu beschädigen. Zudem empfiehlt es sich, die Seide in einem Waschsack zu waschen, um mögliche Reibungen mit anderen Kleidungsstücken zu minimieren.

Sportbekleidung

Sportbekleidung besteht hauptsächlich aus Polyester und ist durch das Schwitzen stark verschmutzt. Daher ist eine höhere Drehzahl von 1200 Umdrehungen pro Minute ratsam, um die Feuchtigkeit schnell loszuwerden und ein schnelles Trocknen zu ermöglichen.

Sonstige Tipps

Waschmaschine ist zu laut

Ist deine Waschmaschine bei hohen Drehzahlen zu laut? Das kann verschiedene Gründe haben:

  1. Unausgeglichene Beladung: Wenn die Wäsche in der Trommel nicht gleichmäßig verteilt ist, kann dies zu einem Ungleichgewicht führen, das besonders bei hohen Drehzahlen zu starken Vibrationen und Lärm führt. Dies ist besonders häufig bei großen, schweren Teilen wie Bettwäsche oder großen Handtüchern der Fall. Teile im Zweifelsfall die Waschladung in zwei Teile auf.
  2. Fremdkörper in der Trommel: Kleine Gegenstände wie Münzen oder Knöpfe, die in die Trommel gelangen, können laute Geräusche verursachen, wenn die Maschine in Betrieb ist.
  3. Abgenutzte oder beschädigte Lager: Die Lager ermöglichen eine reibungslose Drehung der Trommel. Wenn diese abgenutzt oder beschädigt sind, kann dies zu einem lauten Geräusch, insbesondere bei hohen Drehzahlen, führen. Wende dich in dem Fall an einen Reparatur-Service.
  4. Defekte Stoßdämpfer oder Federn: Diese Komponenten helfen, die Bewegungen der Trommel zu dämpfen. Sind sie beschädigt oder abgenutzt, kann dies zu übermäßigen Vibrationen und Lärm führen. Auch hier sollte ein Experte einen Blick auf die Maschine werfen.

Wäsche ist nach dem Schleudern noch nass

Es ist vollkommen normal, dass die Wäsche nach dem Schleudern noch leicht feucht ist und dann erst im Trockner bzw. auf einem Wäscheständer getrocknet werden muss. Sie sollte aber auf keinen Fall triefend nass sein. Falls das bei dir der Fall ist, kann das verschiedene Gründe haben.

Es kann an der Beladungsmenge der Waschtrommel liegen, dass die Wäsche nach dem Schleudern noch nass ist. Ist die Trommel zu voll oder sind größere, saugfähige Textilien wie Handtücher oder Bettwäsche dabei, kann es sein, dass das Wasser nicht ausreichend entfernt wird.

Eine weitere mögliche Ursache für nasse Wäsche nach dem Schleudern ist ein defekter Ablaufschlauch oder eine Verstopfung im Flusensieb der Waschmaschine. In diesem Fall sollte die Maschine überprüft werden, um das Problem zu beheben.

Fazit

Das richtige Schleudern ist wichtig, um seiner Wäsche eine lange Lebensdauer zu garantieren und die Kleidungsstücke optimal zu pflegen. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Tipps weiterhelfen und ihr könnt eure Wäsche in Zukunft problemlos waschen. Achtet auf die Veränderungen eurer Kleidungsstücke und passt die Schleuderdrehzahl entsprechend an, um das beste Ergebnis zu erzielen. Auch wenn es oft mühsam ist, sich die verschiedenen Drehzahlen der Waschmaschine zu merken, es lohnt sich in jedem Fall. In diesem Sinne, happy washing!

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